Die Infrastruktur eines Ortes spielt eine große Rolle für den Wert von Immobilien und beeinflusst maßgeblich die Lebensqualität der Bewohner. Es geht darum, wie schnell und auf welchem Weg wichtige Versorgungseinrichtungen erreicht werden können.
Die Studie „Mobilität in Städten“ erhebt alle fünf Jahre Mobilitätsdaten. Auf Basis von Befragungen wurde das Verkehrsverhalten von 281.998 Personen mit insgesamt 884.332 Wegen erfasst. Dadurch konnten differenzierte Aussagen zur Mobilitätsentwicklung für verschiedene Stadt- und Bevölkerungsgruppen getroffen werden. Die Erhebung wurde in rund 500 Gemeinden durchgeführt.
Die Forschenden stellten eine deutliche Veränderung des Mobilitätsverhaltens gegenüber der letzten Befragung fest. Unter anderem wird wieder mehr zu Fuß gegangen. Dieser Trend wird durch das Homeoffice verstärkt. Auch das Fahrrad hat für viele Menschen nach wie vor eine große Bedeutung. Der öffentliche Verkehr hat sich nach dem pandemiebedingten Einbruch eindrucksvoll erholt. Die positiven Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket und dem Deutschlandticket haben dazu wesentlich beigetragen. Die Autonutzung geht weiter zurück.
Die Vielfalt der Mobilitätsoptionen nimmt zu. Im innerstädtischen Verkehr stehen die verschiedenen Fortbewegungsmöglichkeiten teilweise in Konkurrenz zueinander. Öffentlicher Raum ist fast überall knapp und soll in erster Linie dem Aufenthalt und der Erholung der Menschen dienen – und nicht dem Parken. Im fahrenden Verkehr ist mehr gegenseitige Rücksichtnahme erforderlich, wenn sich alle den Raum teilen müssen – vor allem im Hinblick auf mögliche Unfälle.
An neuen Lösungen arbeitet derzeit das Verkehrsteam der Ruhr-Universität. Dabei geht es zum Beispiel um Maßnahmen, die die Verkehrssicherheit für alle Beteiligten erhöhen. Weniger Konflikte und ein höheres Sicherheitsgefühl vermitteln zum Beispiel rot eingefärbte Radwege. In der Befragung gaben 82 Prozent der Radfahrenden an, dass sich die Einfärbung „sehr positiv“ oder „positiv“ auf ihr subjektives Sicherheitsempfinden auswirkt. Auch
in anderen europäischen Städten werden neue Mobilitätskonzepte erprobt, wie Shared Space oder extrem günstige öffentliche Verkehrsmittel.
Foto: © Pexels, Pixabay