Jahrzehntelang reisten Architekturstudierende mit ihren Professor:innen sowie Fachleute der Bau- und Immobilienbranche in die vorbildlichen Niederlande, um etwas über Baukultur zu lernen. Seit genau 25 Jahren engagiert sich Deutschland selbst aktiv in den Bereichen Architektur und Baukultur.
Was genau versteht man unter Baukultur? Im Kodex für Baukultur heißt es in der Präambel: „Der Begriff Baukultur umfasst die Summe aller menschlichen Tätigkeiten, die unsere gebaute Umwelt verändern. Er betrifft die architektonische, die funktionale und die konstruktive Gestaltung von Gebäuden, den Städte- und Siedlungsbau, die Formung von Landschaften, Infrastrukturen und öffentlichen Räumen.“
Als Projektentwickler, Planer, Bauherr, Eigentümer etc. trägt die Immobilienwirtschaft in besonderem Maße Verantwortung für die Gestaltung unserer Lebensräume.
Anfang September 2025 trafen sich in Bonn 450 Bauschaffende aus Praxis, Wirtschaft, Politik und Lehre sowie baukulturell Interessierte, um das 25-jährige Jubiläum der Initiative „Architektur und Baukultur“ zu feiern. Gastgeber waren die Bundesstiftung Baukultur, das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) sowie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
„Die Gründung der Initiative vor 25 Jahren zeugt von einem besonderen Engagement einer Gruppe von Menschen aus Politik und besonders der Berufspraxis, um mehr Sichtbarkeit und Wirkung für baukulturelle Fragestellungen zu erzielen“, sagt Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur. „Und das ist bis heute so geblieben.“ Anlässlich der Jubiläumsfeier betonte Verena Hubertz, Bundesbauministerin, die Bedeutung der Baukultur für unser Zusammenleben: “Baukultur ist ein gesellschaftliches Projekt, ein stetiger Prozess und politischer Ansporn zugleich. Mit dem Anspruch, Architektur und Stadtplanung an dem Menschen auszurichten, stellt Baukultur das Zusammenleben in den Mittelpunkt und bereitet uns gleichzeitig auf herausfordernde Aufgaben, wie den Klimawandel vor. Baukultur bildet damit ein Fundament unserer Gesellschaft.”
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