Elementarschäden: Wohngebäudeversicherungen im Test

Das Thema Klimawandel ist angesichts anderer Bedrohungen derzeit unbeliebt. Eine weitreichende staatliche Vorsorge vor dessen negativen Folgen steht politisch nicht mehr an vorderster Stelle auf der Agenda. Die eigene Vorsorge ist daher umso wichtiger.

Unwetter können teure Schäden am Eigenheim verursachen. Die Stiftung Warentest empfiehlt daher dringend, sich umfassend abzusichern. Zwar haben viele Immobilieneigentümer eine Wohngebäudeversicherung, doch oft fehlt ihnen der wichtige Elementarschutz.

Die Tester prüften ausschließlich Tarife mit umfassendem Schutz gegen alle vier Grundgefahren: Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel sowie Elementarschäden wie etwa Überschwemmungen. Letztere werden noch immer unterschätzt: Nur rund die Hälfte aller deutschen Hausbesitzer hat diesen wichtigen Baustein in ihrer Police eingeschlossen.

Im Test erhielten mehr als die Hälfte der Tarife das Qualitätsurteil „sehr gut”. 68 Policen fielen jedoch mit Mangelhaft durch, da sie bei grober Fahrlässigkeit die Leistungen kürzen. Die Beitragsunterschiede zwischen den Versicherungen sind enorm. Ein höherer Selbstbehalt kann die jährlichen Kosten deutlich senken. Gleichzeitig schützt er die Versicherten vor Kündigungen, da kleine Schäden nicht gemeldet werden müssen. Nach jedem gemeldeten Schaden haben Versicherer das Recht zur Kündigung. Wer dann einen neuen Anbieter sucht, hat oft schlechte Karten.

Laut Stiftung Warentest ist der Elementarschutz in Zeiten des Klimawandels unverzichtbar. Die ausführlichen Testergebnisse sind unter www.test.de/wohngebaeudeversicherung veröffentlicht.

Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen haben Union und SPD angekündigt, dass alle Wohngebäude in Deutschland künftig verpflichtend gegen Elementarschäden wie Hochwasser, Starkregen oder Erdbeben versichert werden sollen. Die Politik reagiert damit auf die wachsenden Risiken durch Naturkatastrophen, wie sie 2021 im Ahrtal auftraten. Der Koalitionsvertrag sieht eine staatliche Rückversicherung, eine Opt-out-Regelung sowie regulierte Bedingungen vor. Diese sollen gewährleisten, dass die Prämien auch in risikobehafteten Regionen bezahlbar bleiben.

Foto: © Terry McGraw, Pixabay