Lebensraum Stadt: Wie unsere Städte lebenswert bleiben

Das Leben in der Stadt bietet den Menschen eigentlich alles, was sie brauchen: Wohnen, Arbeiten, Versorgung, Freizeitangebote, Kultur- und Bildungseinrichtungen und nicht zuletzt Gemeinschaft. Damit die Stadt angesichts des Klimawandels auch in Zukunft lebenswert bleibt, sind neue Perspektiven gefragt.

Kommunen stehen heute vor der Herausforderung, ihre Planungen auf eine Zukunft mit mehr Resilienz, Lebensqualität und Unabhängigkeit auszurichten. Das Deutsche Institut für Urbanistik schlägt dazu die Etablierung von Kreislaufprinzipien vor, die einen ökologischen, ökonomischen und sozialen Mehrwert schaffen können.

Im Difu-Magazin 1/2025 heißt es: „Was wäre, wenn in einer Stadt Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft zirkulär miteinander vernetzt wären? Produkte werden repariert, recycelt oder als Dienstleistung angeboten. Lokale Fertigung stellt Ersatzteile und Produkte genau dann her, wenn sie benötigt werden, während urbane Landwirtschaft und erneuerbare Energien die Stadt und Region zu großen Teilen versorgen.“

Die Gebäude der Zukunft sind modular, langlebig und rückbaubar, die Stadt wird zum Rohstofflager der Region. Wasser- und Abfallwirtschaft folgen regenerativen Prinzipien. Intelligente Plattformen ermöglichen das Teilen von Gütern. Menschen leben und arbeiten in grünen Stadtquartieren mit lokalen Reparatur-, Secondhand- und Sharing-Angeboten sowie flexiblen Wohn- und Arbeitsräumen. Zahlreiche Studien zeigen, dass eine solche Kreislaufwirtschaft, international Circular Economy genannt, ein Schlüssel zur Lösung verschiedener aktueller Herausforderungen sein kann.

Kommunen und deren Bürger haben verschiedene Möglichkeiten, den Übergang zum Kreislaufdenken und -handeln zu unterstützen: Durch eine konsequente Infrastrukturplanung können Recycling-Hubs etabliert, Reparaturzentren gefördert und Sharing-Modelle gestärkt werden. Rechtliche Vorgaben und Steuern können regulierend wirken. Eine kommunale Wirtschaftsförderung kann dazu beitragen, zirkuläre Geschäftsmodelle zu fördern, Impulse zu geben, Anreize zu schaffen oder Kooperationen zu initiieren. Zirkulärer Wandel beginnt in den Köpfen und bedeutet für jeden Einzelnen, sein Handeln und seinen Konsum zu verändern.

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