Viele Menschen wollen im Alter selbstbestimmt und in vertrauter Umgebung wohnen. Welche Wohnformen dafür infrage kommen und wie das gelingen kann, sollte man frühzeitig prüfen. Umbauen, verkaufen, vermieten, umziehen? Die Lösung ist immer individuell.
Mobilitätsprobleme und gesundheitliche Einschränkungen können das Leben in herkömmlichen Wohnungen im Alter erschweren. Laut Sozialbericht 2024 lebte nur jede sechste Person (16 Prozent) zwischen 45 und 90 Jahren in einer barrierearmen Wohnung. Dabei lebten Personen mit Wohneigentum nur etwa halb so oft barrierearm wie Personen, die zur Miete wohnten. Vor allem Einfamilien-, Reihen- oder Zweifamilienhäuser verfügen sehr häufig über steile Treppen im Haus.
Eine angepasste Wohnsituation kann die Selbstständigkeit im Alltag fördern, soziale Gemeinschaftsaktivitäten erleichtern sowie individuell angepasste Unterstützungsleistungen ermöglichen. Wer möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben möchte, sollte die Wohnung barrierefrei gestalten, Stufen und Schwellen abbauen, ausreichend Bewegungsflächen schaffen, rutschfeste Bodenbeläge verlegen und für eine gute Beleuchtung sorgen, rät die Verbraucherzentrale. Finanzielle Unterstützung beim altersgerechten Umbau bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beispielsweise mit dem Kredit für einen altersgerechten Umbau. Anträge auf einen Investitionszuschuss zur Barrierereduzierung werden derzeit nicht mehr angenommen.
Manchmal gibt es im fortgeschrittenen Alter gute Gründe, ein Haus zu verkaufen oder zu vermieten, sei es, weil die Immobilie zu groß und zu aufwendig in der Pflege ist oder weil die Rahmenbedingungen nicht mehr zu den eigenen Bedürfnissen passen. Möglicherweise erweist sich ein Umbau oder die Instandhaltung eines Gebäudes auch als zu teuer.
Ältere Menschen wünschen sich oft mehr Rückhalt durch gemeinschaftliches Wohnen. In Frage kommen dann Betreutes Wohnen, Senioren-Wohngemeinschaften, Pflege-WGs oder Seniorenresidenzen. Wie umfangreich Pflege und Betreuung angeboten werden, hängt vom jeweiligen Konzept ab. Viele Tipps zum Wohnen im Alter finden Sie im Internetangebot des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben: www.serviceportal-zuhause-im-alter.de.
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