Alle Menschen wohnen – überall auf der Welt und jeweils auf eigene Weise. Wohnen ist ein Grundbedürfnis und berührt darüber hinaus Fragen der Wirtschaft, der Kultur, der Architektur, der Politik und manchmal auch der Literatur. Das Buch „Wohnen“ von Doris Dörrie hat es jetzt auf die Spiegel-Bestsellerliste geschafft.
Wie man wohnt, ist den meisten Menschen in Deutschland nicht egal. Dabei geht es meist nicht nur um praktische Aspekte wie Wohnungsgröße, Wohnlage, Miet- oder Kaufpreis, Anzahl der Zimmer, Balkon oder Terrasse, Umgebung, Nachbarn etc. Der eigene Raum zur Entfaltung und Gestaltung ist besonders geschützt, der privateste Raum überhaupt.
Wahrscheinlich könnte jede und jeder etwas über das eigene Wohnen erzählen, das weit über das Praktische hinausgeht. „Doris Dörrie, die gefeierte Filmemacherin und Autorin, erzählt ihr Leben als Wohnende und fragt, wie und mit wem wir wohnen wollen – eine unendliche Vielfalt des Wohnens tut sich auf“. So schreibt der Hanser Verlag, in dem das Buch jetzt erschienen ist, auf seiner Website. Wer, wie Doris Dörrie, auf der Suche nach geeigneten Drehorten einen besonderen Blick für den Raum entwickelt hat, weiß welche Wirkung Räume entfalten können: Sie können Freiheit und Friedlichkeit ausdrücken oder einengen und erdrücken.
Der Hanser Verlag schreibt: „Doris Dörrie ist eine Wohnende wider Willen. Nie wollte sie sich niederlassen, fest einrichten, Wurzeln schlagen. (…) Und bei ihrer Arbeit als Filmemacherin wird sie zur Expertin für das Erschaffen künstlicher Wohnwelten“. Eine Frage taucht für Dörrie immer wieder auf: „Wo ist eigentlich in all diesen Häusern und Wohnungen der Raum für die Frauen geblieben? Könnte es etwa sein, dass aus der Hausfrau nur eine Frau im Haus mit anderen geworden ist? Doris Dörrie ist fest entschlossen: Sie will ihre ganz eigene Art des Wohnens finden“. Auf die Frage, was wichtiger sei, Wohnen oder Leben, antwortet die Autorin: „Für mich gibt es kein Leben ohne Wohnen. Nicht zu wohnen bedeutet unbehaust und ungeschützt zu sein“.
Das Buch ist am 15.04.2025 als Hardcover bei Hanser Berlin erschienen, hat überschaubare 128 Seiten (ISBN 978-3-446-27963-6), kostet 20,00 Euro und ist sehr empfehlenswert – auch als Geschenk!
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